Donnerstag, 30. April 2015

Der Frühling legt los - Teil I

In den letzten Wochen haben wir doch glatt vergessen, euch mit Neuigkeiten zu versorgen. Jede freie Minute versuchen wir im Garten zu sein und bauen, säen und pflanzen. Dafür gibt es heute einen "kleinen" Rückblick auf die ersten Frühlingswochen.

Den schneefreien März mit Temperaturen die teilweise schon 17°C erreicht haben, haben wir genutzt um alles auf Vordermann zu bringen und die ersten Pflanzen auszusäen. Die erste Aussaat von Chilis, Tomaten und Paprika sind seit dem schon recht groß geworden, die zweite Runde ist gerade am keimen. Auch Rosenkohl haben wir bereits im Gewächshaus vorgezogen und der Rest kommt jetzt ins Frühbeet. Frühjahrsblüher geben unseren noch nicht all zu bunten Garten erste Farbkleckse.


Durch einen glücklichen Zufall haben wir im März eine große Menge Saatgut verschiedenster Blühpflanzen und Gemüsesorten bekommen. Aufgrund der großen Menge können wir ein bisschen experimentieren. So werden beispielsweise Kohlrabi und Wurzelgemüse im Vier-Wochen-Takt gesät. Das hat den Vorteil, dass wir ab Juli jeden Monat bis in den Winter hinein Ernten können. Erbsen und Bohnen sollen normalerweise erst nach dem letzten Frost ins Freiland, aber dieses Jahr versuchen wir uns an Eisbohnen und Schallerbsen der Sorte  Allerfrüheste Mai, da diese robuster als andere Sorten sind.  
Flasche mit alten Leipziger Label,
gefunden beim Umgraben

In den meisten Gärten eher seltene Pflanzen wie Wilde Karde (Dipsacus fullonum L., Syn: Dipsacus sylvestris Huds.), Mariendistel (Silybum marianum), Färberwaid (Isatis tinctoria L.) und Färberdistel (Carthamus tinctorius) wurden auch schon vorgesät. All diese Pflanzen bilden im ersten Jahr allerdings erst mal nur eine Blattrosette aus.
Auch Färberkamille (Anthemis tinctoria, Syn. Cota tinctoria) ist diesmal dabei. Wie der Name schon verrät, handelt es sich um eine Färbepflanze. Aus den Blüten der Färberkamille lässt sich Wolle in ein wunderbares gelb färben, aus der Färbedistel (auch als falscher Safran bekannt) kann man ein goldgelb oder gar rot erreichen. Der Färberwaid liefert nach einem recht aufwendigen Färbeprozess eine schöne blaue Farbe und war in Europa bereits im frühen Mittelalter bekannt.
Ewiger Kohl

Ein kurzer Blick zu unseren wilden Kohlarten Helgöländer und Ewiger Kohl: Alle Pflanzen haben die kalte Jahreszeit sehr gut überstanden und haben selbst im Winter immer neue Blätter getrieben.
Es ist erstaunlich, dass dieser Kohl in Gärten so selten ist. Er kommt ohne größere Pflege zurecht, vermehrt sich problemlos und liefert selbst über den Winter frische Blätter. Der Ewige Kohl hat mittlerweile eine Größe von über 1,60 m  erreicht und wächst unaufhörlich. Da der echte Wildkohl keine Samen liefert, kann er nur über Ableger vermehrt werden. Das geschieht quasi von alleine, unsere Pflanzen haben nach einem Jahr sechs kleine Ableger gebildet und beginnen nun zu Wurzeln.
Neuseeländer Spinat (Tetragonia tetragonioides)

Da wir auch eine Vielzahl  schattiger Bereiche im Garten haben, wird dort dieses Jahr der Neuseeländer Spinat (Tetragonia tetragonioides) ausgepflanzt. Da er gern unter Bäumen steht, scheint er das perfekte Gemüse für die dunklen Ecken zu sein. Die Jungen Blätter kommen unserem Spinat recht nahe und sind sehr zart.

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